Hojo-Jutsu

Hojo-Jutsu – Die Kunst des Fesselns

Die Kunst jemanden mit Hilfe eines Seiles zu fesseln ist schon sehr alt,und wie alles in Japan, gibt es sogar einige Schulen, die die effektivsten Techniken unterrichten. Einige dieser berühmten Schulen hierfür sind die Kito Ryu, die Takenouchi Ryu, die Eishin Ryu und auch unsere im Bujinkan verankerte Shindenfudo Ryu. Die Grundtechniken innerhalb einer Ryu sind gleich. Die Seile werden so zusammengerollt, daß sie sich nicht verwickeln können ehe sie gebraucht werden, und bündig im Ärmel des Kimonos oder innerhalb des Kimono getragen. Längere Seile wurden seitlich am Obi (Gürtel) gehangen. Der wichtigste Punkt wenn man jemanden fesselt ist, daß man seinen Gegner festlegen muß während man über ihm sitzt. Allein dies ist schon schwer, weil eine Hand frei sein muß um das Seil zu benutzen.

Deshalb ist auch ein gutes und sicheres Verständnis und Beherrschen von Taijutsu oder Jujutsu unverzichtbar. Manchmal kann man auch ein Schwert nutzen das in den Boden gesteckt wird, den Gegner mit dessen Hals an die Schwertschneide drückend. Dieser wird es sich dann gut überlegen, ob er seinen an das Schwert gepreßten Kopf bewegt, oder nicht besser ruhig liegen bleibt.

Um das Fesseln zu vereinfachen war auch manchmal ein Haken am Ende des Seiles befestigt. Dieser wurde dann in den gegnerischen Mund, oder in die Seiten des Haarknotens der traditionellen Samurai-Frisur gehängt. Man konnte ihn auch nutzen, um ein Lasso zu binden das dann als Schlinge um den Hals gelegt wurde.

In Kriegszeiten hatte der Haken oft noch zusätzliche andere Haken, so daß er als eine Art Fanghaken genutzt wurde, der berittenen Samurai entgegen geworfen wurde. Wenn sich dieser Haken dann in der Rüstung des Samurai verfangen hatte, konnte dieser so vom Pferd gerissen werden.

Mit der Zeit wurde die Kunst des Hojojutsu natürlich weiter verbessert. Knoten wurden entwickelt, die jeden hielten und manche Knoten schnürten dem Gefangenen noch zusätzlich die Luft ab, sobald dieser auch nur versuchte sich zu bewegen.

Niedrige Samurai Ränge wurden grob, hart und sicher gefesselt und das Seil wurde zusätzlich genutzt, um Schmerzen zu erzeugen, die den Gefesselten davon überzeugen sollten, daß ein Entkommen nicht möglich war. Höhere Samurai-Ränge wurden, weshalb auch immer, anders behandelt, denn für sie benutzte man sorgfältigere Knoten.

Man nimmt an, daß diese höheren Ränge aus Gründen wie Stolz und Ehre nicht versuchten zu fliehen, und deshalb wurden die groben, harten Knoten nicht verwendet. Trotzdem sollte man nicht annehmen das es möglich war aus diesen Knoten zu entkommen, denn sie waren ebenfalls sehr sicher und praktisch.

Zusätzlich sollte angemerkt werden, daß jede Schule ihr eigenes Muster hatte nach dem sie knotete. Manche Schulen hatten sogar ihre eigene bevorzugte Farbe des Seiles, oder eine bevorzugte Seillänge.

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