Ritsudo beschreibt den Rhythmus, in dem ein Kampf stattfindet und wie er den Austausch von Techniken zwischen den Kämpfenden beeinflusst. Dieser Rhythmus ist entscheidend, um in einem Kampf erfolgreich zu sein, da er bestimmt, wie sich die Beteiligten bewegen und aufeinander reagieren.
Ritsudo ist eng mit dem Konzept von Nagare (Fluss/Fließen) verbunden und dreht sich um die Fähigkeit, sich flexibel an den Verlauf des Kampfes anzupassen. Im Taijutsu, der Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung, ist der Rhythmus besonders wichtig. Man muss in der Lage sein, sich sowohl beim Angriff als auch bei der Verteidigung dem Rhythmus des Gegners anzupassen. Ebenso wichtig ist es, den Rhythmus brechen oder verändern zu können. Ein gleichbleibender Rhythmus ist leicht vorhersehbar und kann vom Gegner ausgenutzt werden. Ein plötzlicher Wechsel bringt hingegen viele Vorteile:
- Wenn du während des Kampfes plötzlich deinen Rhythmus änderst, überraschen du den Gegner, weil er sich bereits an deinen ursprünglichen Rhythmus gewöhnt hat und nicht mit einem plötzlichen Angriff rechnet.
- Häufige Wechsel im Tempo machen dich unberechenbar, wodurch es dem Gegner schwerer fällt, auf deine Bewegungen zu reagieren.
- Durch das Ändern deines Rhythmus bringst du auch den Rhythmus deines Gegners durcheinander, was ihn zwingt, sich neu anzupassen. Dies kann ihn aus dem Gleichgewicht bringen, seine Angriffe unterbrechen und ihn auf mentaler Ebene verunsichern.
Ein gutes Gespür für Rhythmus ist in jedem Kampf entscheidend. Deshalb ist es wichtig, dies auch im Dojo zu üben. Oft gewöhnen wir uns beim Training an einen festen Ablauf, der uns hilft, Techniken zu erlernen. Um jedoch im echten Kampf flexibler und effektiver zu werden, sollte man auch im Training regelmäßig den Rhythmus ändern – sowohl Uke (demjenigen, der die Technik empfängt) als auch Tori (demjenigen, der die Technik ausführt). So wird man besser darin, sich an unterschiedliche Situationen anzupassen und in einem Kampf die Oberhand zu gewinnen.
